Vorschau Report Cannabis-Extrakte

11 Der Selling-in Prozess reicht vom Hersteller entweder direkt oder über den Großhandel oder über spezialisierte Distributoren bis zur Offizin-Apotheke. Der Selling-out Prozess hingegen erfolgt direkt durch die Apotheke zum Patienten. Für beide Prozesse sind unterschiedliche Daten und Entscheider relevant. Für die Hersteller und Anbieter von Cannabis-Produkten sind vor allem die Selling-in-Daten (NPI) relevant, denn diese zeigen, welche Umsätze sie mit ihren Produkten erzielen. Für die Kassen und andere Stakeholder sind vor allem die Selling-out-Daten (NVI und Sonderauswertungen INSIGHT Health Cannabis) wesentlich, denn sie zeigen, was sie die Therapie mit Cannabis wirklich kostet. Die Lauer Taxe liefert keine Informationen über Absätze und Umsätze, dafür aber sehr detaillierte Strukturinformationen wie beispielsweise Einkaufs- und Verkaufspreise, die Klassifikation des Produk- tes, die Pharmazentralnummer (PZN) und Aussagen zum Rabattstatus sowie viele weiter relevante In- formationen. GamSi - GKV-Arzneimittel-Schnellinformation Wie entwickeln sich die Ausgaben für Arzneimittel in Deutschland? Die Antwort auf diese Frage bietet GamSi: die GKV-Arzneimittel-Schnellinformation. Hier erfahren die Kassenärztlichen Vereini- gungen (Kven) sowie die Krankenkassenverbänden als deren regionalen Vertragspartner die Ausga- benentwicklung bei verschreibungspflichtigen Medikamenten. So können sie ihre Budgets besser ver- walten und Arzneimittelvereinbarungen für die Zukunft realistisch verhandeln. Dafür stellt der GKV-Spitzenverband gemäß § 84 Abs. 5 SGB V den KVen und den Kranken-kassen- verbänden monatliche Berichte zur Verfügung. Diese Berichte beinhalten nicht nur die Ausgabenent- wicklung für Arzneimittelverordnungen, sondern auch Informationen, um Arzneimittelvereinbarungen durchzuführen. Die Erhebung führt die ITSG vor der Abrechnungsprüfung durch die Krankenkassen. Mittels der überlieferten Daten berechnet die ITSG die Berichte in drei Formaten: Bund: Alle verschriebenen Arzneimittel im gesamten Bundesgebiet KV: Für jede Kassenärztliche Vereinigung arztindividuelle Berichte für über 100.000 Vertragsärzte. Die Berichte Bund und KVen sind monatlich und als PDF abrufbar. Zum Cannabis-Markt werden pro Quartal Sonderberichte veröffentlicht, die die Bruttoumsätze und Verordnungen von Cannabinoid-haltigen Fertigarzneimitteln und Zubereitungen ausweisen. Begleiterhebung Cannabis BfArM Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist mit dem Gesetz beauftragt, eine nicht-interventionelle Begleiterhebung zur Anwendung von Cannabisarzneimitteln durchzufüh- ren. Ärztinnen und Ärzte übermitteln dafür dem BfArM die für die Begleiterhebung erforderlichen Da- ten in anonymisierter Form. Ausführliche Daten der Zwischenauswertung wurden in der Juli-Ausgabe 2019 des Bundesgesund- heitsblatts veröffentlicht. Eine Zusammenfassung der Veröffentlichung ist seit dem 29. Mai 2019 on- line verfügbar. Die Begleiterhebung läuft bis zum Jahr 2022. Die Ergebnisse der Begleiterhebung sind unter anderem Grundlage für den Gemeinsamen Bundes- ausschuss (G-BA), um die zukünftige Übernahme der Behandlungskosten im Rahmen einer Therapie mit Cannabis-Arzneimitteln nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) V zu regeln. Auf Basis der Daten dieser Begleiterhebung erlässt der G-BA dann eine Arzneimittel-Richtlinie zur Cannabis-Therapie für die GKV

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